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Georg Heinrich Busse – Weltbürger aus Bennemühlen

Georg Heinrich Busse wurde am 17. Juli 1810 in Bennemühlen als jüngster Sohn des Amtszimmermeisters Johann Heinrich Christian Busse geboren. Busses Zeichentalent wurde vom Bissendorfer Pastor Meyer entdeckt, der ihn förderte und dem Maler Burchard Giesewell in Hannover vorstellte.

 

Ab 1829 studierte Busse mit Hilfe eines welfischen Stipendiums in Dresden bei Prof. Stölzel. Von 1835 bis 1844 lebte Georg Busse in Rom, wo er viele Förderer fand. Besonders August Kestner hat sich seiner angenommen: „Busse […] macht sich so trefflich, gewinnt Ruhm und persönliches Ansehen für seine höchstwürdige Person und hat einen noch zarteren Charakter …“, so schrieb es Kestner 1839 in einem Brief.

 

Über Griechenland kehrte Busse 1844 nach Hannover zurück, wurde dort Hof- und Bibliothekskupferstecher an der Königlichen Bibliothek und trat in den Hannoverschen Künstlerverein ein. Von 1855 bis 1856 war er gemeinsam mit Hermann Kestner, dem späteren Museumsstifter, Kunstrat im Hannoverschen Künstlerverein. Ab 1862 bis zu seinem Tod am 26. Februar 1868 war Busse einer der Geschäftsführer des Künstlervereins.

Der Verein zur Förderung des Richard-Brandt-Heimatmuseums e.V. hat 2017 als erstes Projekt ein Gemälde Busses erworben und dem Richard-Brandt-Heimatmuseum geschenkt. Dieses Bild trägt den Namen „Romantische Gartenlandschaft mit angelnden Kindern am Bach“ und ist eines der letzten Ölgemälde des Künstlers. In der einschlägigen Literatur wird vermutet, dass es sich bei den abgebildeten Kindern und dem im Pavillon sitzenden, lesenden Herren um Busse und seine beiden Kinder handelt. Die Landschaft könnte demnach seinem Garten, vermischt mit Pflanzenarrangements, die Busse bereits in italienischen Bildern verwendet hat, nachempfunden sein.

 

Um dieses Bild bestmöglich zu präsentieren, wurde die Busse-Ecke im Museum 2018 umgestaltet und außerdem um einen digitalen Bilderrahmen ergänzt. Seither sind deutlich mehr und vor allem verschiedenste Exponate Busses im Museum zu sehen. Durch umfangreiche Recherchen wurden mittlerweile viele verstreute Informationen zu Leben und Werk dieses Künstlers gesammelt. So konnten 21 Aquarelle / Deckfarbenmalereien, 20 Bleistift- und Kreidezeichnungen, 2 Lithographien, 39 Ölgemälde, 63 Radierungen und diverse Skizzen zusammengetragen werden. Und auch die Familiengeschichte Busses wurde erforscht. Im Lauf des Jahres 2020 wollen wir darüber hinaus versuchen, die gesammelten Informationen in Buchform zu veröffentlichen.

Bildquelle Busse-Portait: Zeichnung von Franz Ittenbach. Online abrufbar in der Fotothek der Bibliotheca Hertziana, Rom foto.biblhertz.it/bhped61436  CC BY-NC 3.0

 

Bildquelle Romantiche Gartenlandschaft: Richard Brandt Heimatmuseum Wedemark